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Prof. Dr. Christian Grünnagel (Bochum): Männlichkeit(en) in der spanischen Literatur und Kultur des 17. Jahrhunderts: Was wir (noch nicht) wissen [Vortragsreihe AG Männlichkeien]

3. Juni 2022 10:00 12:00

Wenn es zutrifft, was Raewyn Connell in ihrer bahnbrechenden Studie zu Masculinities historisch skizziert – nämlich die allmähliche Entstehung eines modernen Konzepts von ‚Männlichkeit‘ als Komponente des westlichen „Modern Gender Order“ vom Ausgang des Mittelalters bis ins 17. Jahrhundert (vgl. Connell 22005: 186) – dürfte der Fall des frühmodernen spanischen Weltreichs und v.a. seiner reichen kulturellen Produktion für eine weitere geschichtliche Fundierung der aktuellen Masculinity Studies von besonderem Interesse sein.

Der geplante Vortrag soll schlaglichtartig Problemfelder einer literatur- und kulturwissenschaftlichen Untersuchung dieser Kreation von Männlichkeit(en) im Spanien des 17. Jahrhunderts zur Diskussion stellen und zukünftige Perspektiven für die Forschung umreißen. Ausgehend von einem zeitgenössischen Wörterbucheintrag zum Lemma ‚Mann‘, ‚Mensch‘ (sp. hombre) erschient es plausibel, Anfang des 17. Jahrhunderts eine bereits weit fortgeschrittene, wenn auch implizite Konzeptualisierung von ‚Männlichkeit‘ im sog. Goldenen Zeitalter (Siglo de Oro) spanischer Literatur zu postulieren, davon ausgehend einzelne fiktionale Entwürfe unterschiedlicher Männerfiguren, v.a. im Barocktheater, vorzustellen und als mögliche Ansätze einer bereits in der Prämoderne erkennbar plural verfassten spanischen Männlichkeit – als Masculinities im Sinne Connells – zu deuten.

Der Vortrag wird sich auf spanische Textauszüge (Covarrubias, Calderón, ggf. Moreto u.a.) als Fallstudien stützen, die auch in deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt werden.

Der Vortrag findet via Zoom statt. Anmeldung bis zum 2. Juni 2022 an anne.tilse@rub.de.