Forschung am MaJaC

Das Marie Jahoda Center zielt auf die Schaffung eines stimulierenden Forschungsumfeldes für die Geschlechterforschung an der RUB. Das interdisziplinäre, insbesondere im Bereich der Kultur- und Sozialwissenschaften verankerte Forschungsprofil wird klar konturiert und für kollaborative Projekte konsequent nutzbar gemacht. Eine starke Rolle kommt im Marie Jahoda Center auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs zu.

Die Forschungsschwerpunkte der Mitglieder laufen derzeit entlang folgender Linien:


Digitalisierung, Sexualität, Affekt

Die Verbreitung von digitalen Technologien in fast allen gesellschaftlichen Bereichen wirft Fragen nach den Transformationen von Kommunikation, Medialität und Sozialität auf. Zudem entstehen im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung neue Verantwortlichkeiten, soziale Beziehungen sowie Identitätsentwürfe. Konzepte von Privatheit, Öffentlichkeit und Sicherheit werden neu verhandelt, oftmals einhergehend mit der Neuvermessung von ethischen und moralischen Grenzen. Aktuelle Konjunkturen des Dokumentarischen im Zeichen des Digitalen werden im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Das Dokumentarische. Entzug und Exzess“ erforscht.

Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky

Ausgewählte Publikationen/Projekte:


Wissen und Methode

Unter dieser Überschrift lassen sich wissensgeschichtliche, epistemologische und wissenschaftssoziologische Forschungen subsumieren. Sie umfassen aus einer diachronen Perspektive etwa Untersuchungen zum Proto-eugenischen Denken in Europa zwischen 1750 und 1870 (Prof. Dr. Maren Lorenz) oder auch zu den Ausstellungs- und Wohnkonzepten der Moderne, die auf spezifischen, geschlechtlich codierten Wissensformationen gründen (Prof. Dr. Änne Söll).

Ansprechpartner*innen:
Prof. Dr. Maren Lorenz
Prof. Dr. Änne Söll

Ausgewählte Publikationen/Projekte:


Körper und Gewalt

Körper in ihrer sozialen und historischen Verfasstheit sind Gegenstand von unterschiedlichsten Vermessungs- und Disziplinierungsverfahren, die oftmals als gewaltvoll erfahren und damit (menschen)rechtliche Fragen evozieren. Prof. Dr. Katja Sabisch erforscht aus einer soziologischen Perspektive, wie durch invasive medizinische Praktiken Zweigeschlechtlichkeit hergestellt wird. Wie die Inszenierung hegemonialer Männlichkeit auf der Opernbühne des 18. Jahrhunderts durch gewaltsame Eingriffe in den präpubertären Männerkörper modelliert und in anderen europäischen Kulturen rezipiert wurden, zeigt Prof. Dr. Christian Grünnagel.

Ansprechpartner*innen:
Prof. Dr. Katja Sabisch
Prof. Dr. Christian Grünnagel

Ausgewählte Publikationen/Projekte: