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Ringvorlesung „Conflicting Masculinities“ | Prof. Dr. Julia Bee (RUB)/Prof. Dr. Henriette Gunkel (RUB): Digitale Gewalt und Misogynie

15. Januar 2025 18:15 19:45

Prof. Dr. Julia Bee (RUB) und Prof. Dr. Henriette Gunkel (RUB) halten im Rahmen der Ringvorlesung Conflicting Masculinities den Vortrag Digitale Gewalt und Misogynie.

Der Vortrag betrachtet die Rolle von Misogynie für Phänomene digitaler Gewalt und folgt Kate Mannes Down Girl. Verbale Gewalt, Drohungen, Doxing, Troll-Attacken, Desinformation, Verleumdung, Beleidigung u.v.m.: Die Zahlen der Betroffenen von digitaler Gewalt sind alarmierend. Jede zweite befragte Person wurde schon einmal online beleidigt, 26 Prozent mit Gewalt bedroht, 13 Prozent mit sexuelle Gewalt (Kompetenznetzwerk 2024). Digitale Gewalt wirkt dabei real und nicht weniger schlimm als Gewalt in physischen Räumen – dennoch wird das Phänomen weniger ernst genommen als andere Gewaltphänomene

Hass wird dabei „politisches Mittel“ (Kompetenznetzwerk 2023) und vor allem zur Einschüchterung von FLINTA. eingesetzt: Gezielte Angriffe auf Journalist:innen, Wissenschaftler:innen, Politiker:innen sowie Content Creator:innen bedrohen auch die demokratischen Institutionen und Öffentlichkeiten durch das Bedrohen ihrer Vertreter:innen. Von digitaler Gewalt besonders betroffen sind marginalisierte Gruppen. Dabei sollten digitale Räume allen Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft (…) offen stehen. Viele Betroffene ziehen sich aus dem Diskurs zurück, was Folgen für Öffentlichkeit und Demokratie hat.

In diesem Vortrag beschäftigen wir uns daher mit medienwissenschaftlichen und interdisziplinären Ansätzen zur Entstehung, Wirkung und Bekämpfung von digitaler Gewalt auf Plattformen, in Chats und Foren. Wichtig ist dabei eine Genderperspektive auf Gewalt, die insbesondere marginalisierte Betroffenengruppen in den Blick nimmt. Digitale Misogynie und digitaler Rassismus sowie Verschwörungsideologien spielen eine wichtige Rolle, um den Kontext von digitaler Gewalt und ihre Zielrichtung zu verstehen. Diese wird dabei im Kontext des Erstarkens rechter Akteure und Gruppen sowie Parteien auf Plattformen verstanden, insbesondere auf die Restauration und Produktion von rechten Männlichkeiten. Mit Kate Mannes Down Girl. Die Logik der Misogynie wird in dem Vortrag der Dynamik und Phänomenen digitaler Misogynie nachgegangen. Misogynie wird dabei als Mittel verstanden, Geschlechternormen durchzusetzen und widerständige FLINTA zu strafen.

Die Ringvorlesung findet mittwochs von 18:15-19:45 Uhr im Erdgeschoss des MaJaC statt (Universitätsstraße 105, EG 14).

Es erwarten Sie folgende weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ringvorlesung: