Vortragsreihe AG Männlichkeiten im WiSe 22/23

Auch im Wintersemester 2022 finden im Rahmen der AG Männlichkeiten wieder spannende Vorträge statt. Seien Sie dabei!

Fr, 21. Oktober 2022, 10-12 Uhr, Zoom: Prof. Marianne Koos (Wien/Basel): L(qu)eerstellen. Luinis Ambiguität.

Do, 17. November 2022, 18-20 Uhr, Zoom: Prof. John Mercer (Birmingham): Sexualised Masculinity in the 21st Century. 

Anmeldung zu den einzelnen Vorträgen per Mail an maximiliane.brand@rub.de.

Hier finden Sie weitere Informationen zur AG.

Der Selbstlernkurs von Unser Campus ist nun zugänglich über OpenRUB

Im Sinne der Open Policy der Ruhr-Universität Bochum ist der Selbstlernkurs von Unser Campus für alle Interessierten zugänglich auf dem OpenRUB-Portal. Unter folgendem Link kann man sich nun über Sexismus an der Hochschule, eine intersektionale Perspektive auf Diskriminierung und Männlichkeiten informieren! Der Kurs beinhaltet Handlungsempfehlungen im Falle von Diskriminierung, Interview-Podcasts mit RUB-Akteur*innen, eine reichhaltige Datenbank mit Hilfs- und Beratungsangeboten und viele weitere nützliche Informationen und Tools.
https://open.ruhr-uni-bochum.de/lernangebot/unser-campus ‚

Das onlinejournal kultur&geschlecht #29 ist erschienen

Das onlinejournal kultur&geschlecht #29 ist erschienen:

Die vier Artikel der vorliegenden 29. Ausgabe des onlinejournals kultur&geschlecht verfolgen sehr unterschiedliche Anliegen, die sich im weitesten Sinne auf dem Spektrum zwischen Aktivismus und Populärkultur positionieren lassen. Aktivistische Bewegungen on- und offline bilden einen Schwerpunkt, der mit einer Betrachtung antirassistischer Arbeit in sozialen Medien und einer Untersuchung der Mobilisierung der Ikonografie der US-Serie The Handmaid’s Tale in Pro-Choice-Protesten abgedeckt ist. Am anderen Ende des inhaltlichen Spektrums dieser Ausgabe widmen sich zwei weitere Artikel der ästhetischen Analyse audiovisueller Medien, nämlich der letztjährig erschienenen Marvel Studios-Serienproduktion WandaVision sowie dem japanischen Animationsfilm The Adolescence of Utena aus dem Jahr 1999, die hinsichtlich ihrer Überkreuzung von Genre- und Genderkonventionen respektive ihrer Konstruktion von queeren Räumen und Zeitlichkeiten befragt werden.

Die Diskursivierung von Alltagsrassismus und Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen und People of Color im deutschsprachigen Raum steht im Fokus des Artikels von Hannah Goga. Ihr Artikel mit dem Titel @wasihrnichtseht – Gemeinschaft als Konsequenz geteilter Rassismuserfahrungen vereint die Ergebnisse einer online-ethnografischen Studie der Community des gleichnamigen Instagramprofils, auf dem Schwarze Menschen ihre Rassismuserfahrungen teilen, mit einem Interview mit dem Initiator, Onlineaktivist und Profilbetreiber Dominik Lucha. Rassismuserfahrungen sind alltäglich und allgegenwärtig, ihre Sichtbarmachung und Diskursivierung erzeugt jedoch auch Gemeinschaftsphänomene. Vor diesem Hintergrund hat sich um das 2020 gestartete Profil @wasihrnichtseht in kurzer Zeit eine Community von über 100.000 Follower*innen gebildet, die die antirassistische Aufklärungsarbeit Luchas in den Kommentaren fortsetzt.

Am 24. Juni dieses Jahres hob der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Grundsatzentscheidung Roe v. Wade auf, die gebärfähigen Personen das Recht über die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch 49 Jahre lang verfassungsmäßig zugesichert hat. Bereits in den vorherigen Jahren haben sich in den USA zivile Bewegungen gebildet, um gegen die Einschränkungen reproduktiver Rechte insbesondere in den sogenannten „red states“ zu protestieren. Im Zuge des Erfolgs der dystopischen TV-Serie The Handmaid’s Tale wird die markante Uniform der Handmaids, bestehend aus dunkelroter Robe und weißer Haube, zu einem visuell sehr wirksamen Protestsymbol, dessen Nutzung insbesondere in sozialen Medien eine hohe Sichtbarkeit der Demonstrierenden bewirkt hat. In ihrem Artikel ‚Sie hätten uns niemals Uniformen geben sollen, wenn sie nicht wollten, dass wir eine Armee sind!‘ – The Handmaid’s Tale als Protestsymbol untersucht Herolina Krasniqi die Demonstrationen der als „Mägde“ gekleideten Pro Choice Aktivist*innen und ihr performatives Potential mit Judith Butlers performativer Theorie der Versammlung.

Mit WandaVision startete im Sommer 2021 die erste von Marvel Studios für den Streamingdienst Disney+ produzierte Serie, die inhaltlich an die Kinofilme des seit 2008 stetig expandierenden Marvel Cinematic Universe anschließt. Nach den traumatischen Ereignissen in Avengers: Infinity War zieht sich die trauernde Wanda Maximoff in die nordamerikanische Kleinstadt Westview zurück und erschafft dort ihre eigene Realität nach dem Vorbild von US-Sitcoms. Vor diesem Hintergrund zitiert jede Folge die jeweilige Sitcom-Ästhetik einer spezifischen Dekade, doch Wiederaufführung einschlägiger Darstellungskonventionen dient nicht allein dem Selbstzweck. Luca Evers arbeitet in ihrer It’s all Wanda… or is it? betitelten Analyse heraus, in welcher Art und Weise die Darstellungskonventionen des typischsten aller US-amerikanischen TV-Genres und seiner heteronormativen Familienkonstruktionen in die Narration eingreifen und die Handlungsspielräume der Figuren nicht nur öffnen, sondern vor allem beschränken.

Der 1999 in Japan produzierte Animationsfilm The Adolescence of Utena des Regisseurs Kunihiko Ikuhara widersetzt sich narrativen Logiken und privilegiert mit seinen fragmentierten Landschaften, unzugänglichen Symbolismen und überraschenden Transformationen die oft merkwürdige Logik des Traums. Theodor Vité begreift diese spezifische Merkwürdigkeit als „eine queere Ästhetik des Seltsamen, die nur im Medium der Animation möglich ist.“ Anstatt dies lediglich als kulturelles Artefakt zu erkennen und zu verwerfen, nutzt er in seinem Artikel Adolescence Apocalypse – Queere Raum- und Zeitkonstruktionen im Animationsfilm Ansätze der Queer Theory nach Sara Ahmed und Jack Halberstam, um das Merkwürdige des Films als eine spezifische Queerness erkennbar zu machen, die aus der Medialität der Animation entspringt. Dabei interessiert ihn vor allem, wie The Adolescence of Utena Räume und Zeitlichkeiten animiert und dabei queer verschiebt.

Das onlinejournal kultur&geschlecht ist ein transdisziplinäres Forum für Nachwuchswissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, die zu Geschlechterfragen und ihren Kontexten forschen. Es wird am Lehrstuhl für Medienöffentlichkeit und Medienakteure mit besonderer Berücksichtigung von Gender des Instituts für Medienwissenschaft von Astrid Deuber-Mankowsky und Peter Vignold herausgegeben, gefördert von der Fakultät für Philologie und dem Rektorat der RUB.

Neues DFG-Projekt: „Die andere Seite der Ladentheke. Verkäuferinnen in Großbetrieben des Lebensmitteleinzelhandels in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts“

Projektleiterin: Dr. Daniela Rüther, Lehrstuhl für Frühe Neuzeit und Geschlechtergeschichte, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

Kontakt: daniela.ruether@rub.de

In der Corona-Krise erlebte das traditionell vorwiegend weibliche Verkaufspersonal im Lebensmitteleinzelhandel eine bis dahin nicht gekannte gesellschaftliche Anerkennung. Welche Rolle die Verkäuferinnen für den Aufstieg der heute dominierenden Großfilialbetriebe zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten, ist bis dato unerforscht. Denn das in Deutschland noch vorherrschende Narrativ zur Erfolgsgeschichte der Großbetriebe im Lebensmitteleinzelhandel, die als Wegbereiter der modernen Massenkonsumgesellschaft gelten, rückt die Effizienz und Wirtschaftlichkeit dieser Betriebsform in den Mittelpunkt und blendet den eigentlich elementaren Faktor aus: die Frauen hinter der Ladentheke. Mit dem Forschungsvorhaben sollen die Verkäuferinnen in den Filialen der damals sogenannten Massenfilialbetriebe erstmals in den Blick genommen und das noch vorherrschende Narrativ dekonstruiert werden. Die empirische Erforschung des weiblichen Verkaufspersonals soll Erkenntnisse generieren, die nicht nur zu einem differenzierteren Bild der Verkäuferin führen werden, sondern auch zur weiblichen Erwerbstätigkeit insgesamt. Das Projekt leistet insofern auch einen Beitrag zur neu belebten Geschichte der Arbeit(swelten) in Deutschland.

Pressemitteilung: https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2022-07-15-geschichtswissenschaft-unerforschte-heldinnen-des-alltags?Kf8OR3=_lfmvX3ph4oRrMlva6bnOC4zXGHe9UqP3kR52AfQBtU

Interview im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/verkaeuferinnen-anfang-des-20-jh-interview-dr-daniela-ruether-rub-dlf-281481e4-100.html

Vortragsreihe AG Männlichkeiten im SoSe 22

Auch im Sommersemester 2022 finden im Rahmen der AG Männlichkeiten wieder spannende Vorträge statt. Seien Sie dabei!

Fr, 6. Mai 2022, 10-12 Uhr, Zoom: Sunny Dolat (Nairobi): Decolonizing Masculinities. To dress like a ‚good‘ Black African man is to wear appropriately fitted tailored trousers.

Fr, 3. Juni 2022, 10-12 Uhr, Zoom: Prof. Dr. Christian Grünnagel (Bochum): Männlichkeit(en) in der spanischen Literatur und Kultur des 17. Jahrhunderts: Was wir (noch nicht) wissen.

Fr, 17. Juni 2022, 10-12 Uhr, Zoom: Dr. Natascha Frankenberg (Bochum): Female Masculinity und Formen von medialer Nähe

Anmeldung zu den einzelnen Vorträgen per Mail an anne.tilse@rub.de.

Hier finden Sie weitere Informationen zur AG.

Call for Papers: Queere Maskulinitäten in der Zeitgenössischen Kunst

Call for Papers: Queere Maskulinitäten in der Zeitgenössischen Kunst

Workshop im Rahmen des DFG-Projekts „Männlichkeiten im Umbau. Männerkörper zwischen phallischen und postphallischen Visionen in der Kunst seit 1970“

Organisatorinnen: Prof. Dr. Änne Söll, Maike Wagner, M. A. und Katharina Boje, M. A.

Kunstgeschichtliches Institut der Ruhr-Universität Bochum/Marie-Jahoda-Center für internationale Geschlechterforschung der Ruhr Universität Bochum, 21. und 22. September 2022

Willkommen sind Beiträge aus den Kunst- und Kulturwissenschaften, der Geschlechterforschung, den Medienwissenschaften sowie fachverwandten Disziplinen. Bitte senden Sie bis zum 15. Juni 2022 einen Abstract (ca. 300 Wörter) sowie einen kurzen CV an Charlotte Kaiser (charlotte.kaiser@rub.de). Eine Rückmeldung erfolgt Ende Juli. 

Die ausgesuchten Workshopteilnehmer*innen werden gebeten, einen etwa 20-minütigen Vortrag für den 22. September 2022 vorzubereiten. Am Abend des 21. September findet zur Eröffnung des Workshops eine digitale Keynote Lecture von Dr. Peter Rehberg (Schwules Museum, Berlin) statt. Zudem werden ausgewählte Beiträge im Rahmen eines innerhalb des DFG-Projekts herausgegebenen Sammelbandes veröffentlicht. Die ausgewählten Beträge müssen bis Anfang Dezember 2022 eingereicht werden. 

Wir planen, den Workshop vor Ort an der Ruhr-Universität Bochum zu veranstalten und parallel über Zoom zu streamen. Sollte dies jedoch angesichts der Entwicklungen der COVID-19-Pandemie nicht möglich sein, wird der Workshop online über Zoom stattfinden. Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen. 

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Call for Papers: Queer Masculinities in Contemporary Art

Workshop as part of the DFG project „Masculinities Under (Re)Construction. Male Bodies Between Phallic and Post-Phallic Visualizations in Art since 1970“

Organized by Prof. Dr. Änne Söll, Maike Wagner, M. A. and Katharina Boje, M. A.

Marie-Jahoda-Center for International Gender Studies and the Art Historical Institute of the Ruhr- Universität Bochum, September 21 and 22, 2022

We welcome contributions from art and cultural studies, gender studies, media studies as well as related disciplines. Please send an abstract (approx. 300 words) and a short CV to Charlotte Kaiser (charlotte.kaiser@rub.de) by June 15th, 2022. Feedback will be provided by the end of July.

Selected workshop participants will be asked to prepare a 20-minute presentation for the workshop on September 22nd, 2022. A digital keynote lecture by Dr. Peter Rehberg (Schwules Museum, Berlin) will be held on the evening of September 21st to open the workshop. In addition, selected contributions will be published as part of an anthology edited by the DFG project. The selected papers must be submitted by early December 2022.

We plan to hold the workshop on site at the Ruhr-University Bochum and to stream it via Zoom. However, if this is not possible given the developments of the COVID-19 pandemic, the workshop will be held online via Zoom. Travel and accommodation costs will be covered. 

Call for Abstracts: Intersektionalität und Diskriminierung in der psychsichen Gesundheitsversorgung

Im September findet in Bochum eine durch das BMBF geförderte internationale und interdisziplinäre Klausurwoche für Nachwuchswissenschaftler*innen zum Thema Intersektionalität und Diskriminierung in der psychischen Gesundheitsversorgung statt. Nähere Informationen zur Klausurwoche finden Sie im beigefügten Call for Abstracts.

www.bochum-salus-project.com