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Einladung zur Reihe „Young Gender Scholars meet..“ | Do, 19. Januar und Fr, 20. Januar 2023
Wir laden herzlich ein zur Veranstaltungsreihe Young Gender Scholars meet … im Wintersemester 2022/2023. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser spannenden Reihe ins neue Jahr starten werden. Es handelt sich hier um Nachholtermine aus dem SoSe 2022.
Young Gender Scholars meet … bringt Studierende, Promovierende, Rising Stars der Geschlechterforschung und etablierte Wissenschaftler*innen in einen intensiven Forschungsdialog. Die Reihe bietet einen Einblick in den universitären Forschungsalltag der Early Career Researchers an der Ruhr-Universität Bochum. Im Rahmen von YGSM berichten sie über eigene Forschungsprojekte und –ergebnisse. Darüber hinaus wird über aktuelle theoretische und methodische Entwicklungen und Debatten in der interdisziplinären und intersektionalen Geschlechterforschung diskutiert.
Die Promovierende stellen ihre Dissertationsprojekte im Rahmen eines Workshops vor, der für alle Statusgruppen geöffnet ist. Ergänzt wird der Workshop durch einen öffentlichen Vortrag etablierter Wissenschaftler*innen, die von den Promovierenden eingeladen werden.
YGSM im WiSe 2022/2023:
Do, 19. Januar 2023, 17-18:30 Uhr
Öffentlicher Vortrag von Dr. Ines Böker (Uni Paderborn, Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft): Gendermythen avant la lettre: Zum Verhältnis von Ambiguität und Mythentransformation
Fr, 20. Januar 2023, 10-13 Uhr
Workshop von und mit Barbara Bollig (RUB, Fak. für Philologie, Germanistik): Der Sonne Enkelin, der furchtbaren Hekate Tochter – Zeitgenössische Arbeit an Medea-Stoff und Weiblichkeitsmythen
Anmeldungen zu beiden Veranstaltungen an Maximiliane.Brand@rub.de. Wir freuen uns über die rege Teilnahme von Studierenden!
Hinweis: Da es bei dem Workshop nur eine begrenzte Teilnehmer*innenzahl geben kann, wird hier um eine frühzeitige Anmeldung gebeten.
Wir freuen uns über Teilnehmer*innen aus vielfältigen Fachbereichen und Hochschulen.
Schöne Winterpause!
Vortrag von Prof. Zintombizethu Matebeni „Intersectionality Revisited: An African Perspective“ nun online verfügbar
Sie finden den Vortrag unter https://mariejahodacenter.rub.de/marie-jahoda-fellows-vortragsreihe/
Lesung mit Friedenspreisträger Boualem Sansal am 05.12.2022
Lesung
Boualem Sansal und die Freiheit des Wortes
Der algerische Schriftsteller liest am 5. Dezember in Bochum.
Der algerische Schriftsteller und Intellektuelle Boualem Sansal, 2011 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt, kommt an die Ruhr-Universität Bochum (RUB). Am 5. Dezember 2022 gibt er Einblicke in sein vielschichtiges Werk. Die Veranstaltung mit dem Titel „Von der Freiheit des Wortes – La liberté de parole“ beginnt um 18 Uhr (Universitätsstraße 105, Raum 0.14), der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich bis 03.12. per E-Mail an (h.celik@rub.de), da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.
Boualem Sansal ist eine couragierte Stimme im frankophonen Maghreb sowie in Europa. In seinem Werk befragt er Totalitarismen, den Missbrauch der Religion, den Takt des Geldes oder, wie jüngst in einem offenen Brief an die Vereinten Nationen, Zukunftsdispositive für eine friedliche, vielstimmige Weltgemeinschaft. Im apokalyptischen Roman „2084“ entwirft er die Dystopie einer Glaubensdiktatur. Komplexe und einfühlsame Porträts Algeriens zeichnet er in „Rue Darwin“, „Harraga“oder „Le Village de l’Allemand“ – „Das Dorf des Deutschen“ und relativiert die offizielle Erinnerungspolitik. Tabus und Verbote, Lähmung und Schweigen, Vergangenheitsverlust und Leere kritisiert Sansal in vielen seiner Texte. So steht er stets ein für die Freiheit des Wortes, aber auch für den politischen Anspruch des Schriftstellers, wovon auch sein aktueller Roman „Abraham ou la Cinquième Alliance – Abraham oder Der fünfte Bund“ zeugt.
Im Fokus der Lesung stehen verschiedene Facetten von Sansals literarischem wie essayistischem Werk. Lesung und Diskussion sind zweisprachig (französisch, deutsch) konzipiert.
Kooperationspartner
Das Romanische Seminar der RUB (vertreten durch Prof. Dr. Christian Grünnagel, PD Dr. Bettina Full und Felix Nickel-Holze) organisiert die Lesung in Kooperation mit dem Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaft der RUB (Jun.-Prof. Dr. Hülya Çelik).
Pressekontakt
Prof. Dr. Christian Grünnagel
Romanisches Seminar
Ruhr-Universität Bochum
Tel. + 49 234 32 25038
E-Mail: christian.gruennagel@rub.de
Prof. Zintombizethu Matebeni is Marie Jahoda Fellow 2022
We are overjoyed to welcome Prof. Zintombizethu Matebeni as our first Marie Jahoda Fellow at Ruhr University Bochum this year.
Zintombizethu (zethu) Matebeni is South Africa Research Chair in Sexualities, Genders and Queer Studies at the University of Fort Hare. As a social scientist, writer and film maker whose work focuses on the development of African Queer Studies, zethu works collaboratively with activists, scholars and artists and creates interdisciplinary scholarly work. zethu has been visiting professor at the Women’s Gender and Sexualities Studies (WGSS) Department at Yale University (United States of America), Centre for Women and Gender Studies at Nelson Mandela University (South Africa), and has received numerous awards including the African Humanities Program (AHP) Fellowship and the African Studies Association (ASA) by American Council of Learned Societies (ACLS) Presidential Fellowship. zethu has published various key volumes on African sexualities and gender diversity including: Reclaiming African: queer perspectives on sexual and gender identities (2014); Queer in Africa: LGBTQI Identities, Citizenship and Activism (with Surya Munro and Vasu Reddy, 2018); and Beyond the Mountain: queer life in ‘Africa’s gay capital’ (with B Camminga, 2020).
At RUB, Zintombizethu will be involved in the research activities surrounding the working group on masculinities (AG Männlichkeiten). Here Zintombizethu will work in particular with Prof. Henriette Gunkel from the Institute for Media Studies.
Save the Dates! Prof. Zintombizethu Matebeni will give two public lectures this semester:
1️⃣ Tuesday | 25/10/2022: „Intersectionality Revisited: An African Perspective“ (Registration by mail to maximiliane.brand@rub.de).
2️⃣ Friday | 04/11/2022: „In the Languages of Gender“ (Within the framework of the annual conference of the Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW). Click here for the programme.
You can find more information about the Fellowship Programme here.
Trauer um die Wissenschaftlerin und Aktivistin Nagihan Akarsel
Mit großer Bestürzung hat das MaJaC die Nachricht vom gewaltsamen Tod der Jineoloji-Wissenschaftlerin Nagihan Akarsel erhalten. Sie wurde in Suleymaniyah im Nordirak erschossen und soll sich auf dem Weg zu einer Frauenbibliothek, die sie in den vergangenen Monaten aufgebaut hat, befunden haben. Nagihan Akarsel gehörte als Wissenschaftlerin und leitende Redakteurin des Jineoloji Journals zu einer der einflussreichsten Stimmen im Kampf um Frauenrechte in der kurdischen Frauenbewegung.
Was bedeutet Jineoloji? Mit dem Begriff wird die wissenschaftliche Reflexion der Lebens- und Machtverhältnisse bezeichnet, die zur Unterdrückung von Frauen und ihrer Überwindung führen. In den politischen Grundsätzen der Demokratischen Föderation Nordsyrien ist Jineoloji Bestandteil.
Auf Kurdisch bedeutet das Wort jin „Frau“ und hat zudem den Wortstamm jiyan, der „Leben“ bedeutet. Die im September 2022 vom kurdischen Teil des Iran ausgegangenen Demonstrationen gegen den Tod von Mahsa Amini beziehen sich mit dem Ruf Jin, Jiyan, Azadî (Frau, Leben, Freiheit)ebenfalls auf Jineoloji. Der Ruf hat sich seither zu einem weltweiten Slogan im Kampf um Frauenrechte entwickelt.
Mit der Tagungsreihe „Gender Studies meets Jineolojî“ hat das MaJaC 2021/2022 eine intensivere Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen Konzept der Jineoloji gestartet – angestoßen durch die Historiker*in Dr. Muriel Gonzalez Athenas (jetzt Universität Innsbruck). Beide Tagungen erreichten mit mehr als 100 Teilnehmer*innen ein breites wissenschaftliches Interesse.
Vortragsreihe AG Männlichkeiten im WiSe 22/23
Auch im Wintersemester 2022 finden im Rahmen der AG Männlichkeiten wieder spannende Vorträge statt. Seien Sie dabei!
Fr, 21. Oktober 2022, 10-12 Uhr, Zoom: Prof. Marianne Koos (Wien/Basel): L(qu)eerstellen. Luinis Ambiguität.
Do, 17. November 2022, 18-20 Uhr, Zoom: Prof. John Mercer (Birmingham): Sexualised Masculinity in the 21st Century.
Anmeldung zu den einzelnen Vorträgen per Mail an maximiliane.brand@rub.de.
Hier finden Sie weitere Informationen zur AG.
Der Selbstlernkurs von Unser Campus ist nun zugänglich über OpenRUB
Im Sinne der Open Policy der Ruhr-Universität Bochum ist der Selbstlernkurs von Unser Campus für alle Interessierten zugänglich auf dem OpenRUB-Portal. Unter folgendem Link kann man sich nun über Sexismus an der Hochschule, eine intersektionale Perspektive auf Diskriminierung und Männlichkeiten informieren! Der Kurs beinhaltet Handlungsempfehlungen im Falle von Diskriminierung, Interview-Podcasts mit RUB-Akteur*innen, eine reichhaltige Datenbank mit Hilfs- und Beratungsangeboten und viele weitere nützliche Informationen und Tools.
https://open.ruhr-uni-bochum.de/lernangebot/unser-campus ‚
Das onlinejournal kultur&geschlecht #29 ist erschienen
Das onlinejournal kultur&geschlecht #29 ist erschienen:
Die vier Artikel der vorliegenden 29. Ausgabe des onlinejournals kultur&geschlecht verfolgen sehr unterschiedliche Anliegen, die sich im weitesten Sinne auf dem Spektrum zwischen Aktivismus und Populärkultur positionieren lassen. Aktivistische Bewegungen on- und offline bilden einen Schwerpunkt, der mit einer Betrachtung antirassistischer Arbeit in sozialen Medien und einer Untersuchung der Mobilisierung der Ikonografie der US-Serie The Handmaid’s Tale in Pro-Choice-Protesten abgedeckt ist. Am anderen Ende des inhaltlichen Spektrums dieser Ausgabe widmen sich zwei weitere Artikel der ästhetischen Analyse audiovisueller Medien, nämlich der letztjährig erschienenen Marvel Studios-Serienproduktion WandaVision sowie dem japanischen Animationsfilm The Adolescence of Utena aus dem Jahr 1999, die hinsichtlich ihrer Überkreuzung von Genre- und Genderkonventionen respektive ihrer Konstruktion von queeren Räumen und Zeitlichkeiten befragt werden.
Die Diskursivierung von Alltagsrassismus und Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen und People of Color im deutschsprachigen Raum steht im Fokus des Artikels von Hannah Goga. Ihr Artikel mit dem Titel @wasihrnichtseht – Gemeinschaft als Konsequenz geteilter Rassismuserfahrungen vereint die Ergebnisse einer online-ethnografischen Studie der Community des gleichnamigen Instagramprofils, auf dem Schwarze Menschen ihre Rassismuserfahrungen teilen, mit einem Interview mit dem Initiator, Onlineaktivist und Profilbetreiber Dominik Lucha. Rassismuserfahrungen sind alltäglich und allgegenwärtig, ihre Sichtbarmachung und Diskursivierung erzeugt jedoch auch Gemeinschaftsphänomene. Vor diesem Hintergrund hat sich um das 2020 gestartete Profil @wasihrnichtseht in kurzer Zeit eine Community von über 100.000 Follower*innen gebildet, die die antirassistische Aufklärungsarbeit Luchas in den Kommentaren fortsetzt.
Am 24. Juni dieses Jahres hob der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten die Grundsatzentscheidung Roe v. Wade auf, die gebärfähigen Personen das Recht über die Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch 49 Jahre lang verfassungsmäßig zugesichert hat. Bereits in den vorherigen Jahren haben sich in den USA zivile Bewegungen gebildet, um gegen die Einschränkungen reproduktiver Rechte insbesondere in den sogenannten „red states“ zu protestieren. Im Zuge des Erfolgs der dystopischen TV-Serie The Handmaid’s Tale wird die markante Uniform der Handmaids, bestehend aus dunkelroter Robe und weißer Haube, zu einem visuell sehr wirksamen Protestsymbol, dessen Nutzung insbesondere in sozialen Medien eine hohe Sichtbarkeit der Demonstrierenden bewirkt hat. In ihrem Artikel ‚Sie hätten uns niemals Uniformen geben sollen, wenn sie nicht wollten, dass wir eine Armee sind!‘ – The Handmaid’s Tale als Protestsymbol untersucht Herolina Krasniqi die Demonstrationen der als „Mägde“ gekleideten Pro Choice Aktivist*innen und ihr performatives Potential mit Judith Butlers performativer Theorie der Versammlung.
Mit WandaVision startete im Sommer 2021 die erste von Marvel Studios für den Streamingdienst Disney+ produzierte Serie, die inhaltlich an die Kinofilme des seit 2008 stetig expandierenden Marvel Cinematic Universe anschließt. Nach den traumatischen Ereignissen in Avengers: Infinity War zieht sich die trauernde Wanda Maximoff in die nordamerikanische Kleinstadt Westview zurück und erschafft dort ihre eigene Realität nach dem Vorbild von US-Sitcoms. Vor diesem Hintergrund zitiert jede Folge die jeweilige Sitcom-Ästhetik einer spezifischen Dekade, doch Wiederaufführung einschlägiger Darstellungskonventionen dient nicht allein dem Selbstzweck. Luca Evers arbeitet in ihrer It’s all Wanda… or is it? betitelten Analyse heraus, in welcher Art und Weise die Darstellungskonventionen des typischsten aller US-amerikanischen TV-Genres und seiner heteronormativen Familienkonstruktionen in die Narration eingreifen und die Handlungsspielräume der Figuren nicht nur öffnen, sondern vor allem beschränken.
Der 1999 in Japan produzierte Animationsfilm The Adolescence of Utena des Regisseurs Kunihiko Ikuhara widersetzt sich narrativen Logiken und privilegiert mit seinen fragmentierten Landschaften, unzugänglichen Symbolismen und überraschenden Transformationen die oft merkwürdige Logik des Traums. Theodor Vité begreift diese spezifische Merkwürdigkeit als „eine queere Ästhetik des Seltsamen, die nur im Medium der Animation möglich ist.“ Anstatt dies lediglich als kulturelles Artefakt zu erkennen und zu verwerfen, nutzt er in seinem Artikel Adolescence Apocalypse – Queere Raum- und Zeitkonstruktionen im Animationsfilm Ansätze der Queer Theory nach Sara Ahmed und Jack Halberstam, um das Merkwürdige des Films als eine spezifische Queerness erkennbar zu machen, die aus der Medialität der Animation entspringt. Dabei interessiert ihn vor allem, wie The Adolescence of Utena Räume und Zeitlichkeiten animiert und dabei queer verschiebt.
Das onlinejournal kultur&geschlecht ist ein transdisziplinäres Forum für Nachwuchswissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, die zu Geschlechterfragen und ihren Kontexten forschen. Es wird am Lehrstuhl für Medienöffentlichkeit und Medienakteure mit besonderer Berücksichtigung von Gender des Instituts für Medienwissenschaft von Astrid Deuber-Mankowsky und Peter Vignold herausgegeben, gefördert von der Fakultät für Philologie und dem Rektorat der RUB.